Mäusegift: Darauf müssen Sie bei der Anwendung von Rodentiziden achten
Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Arten von Giftködern auf dem Markt erhältlich sind. Zudem möchten wir Ihnen diverse Tipps für die Anwendung geben.
Mäuse im Haus oder im Garten sind nicht nur unangenehm und können einen grossen Schaden an Bausubstanz, Materialien und Nahrungsmitteln anrichten. Die kleinen Schadnager können ebenfalls Parasiten und Krankheiten auf den Menschen und seine Haustiere übertragen. Aufgrund dessen, dass sich Mäuse im Eiltempo vermehren, sollte ihre Anwesenheit nicht auf die leichte Schulter genommen werden und bei Sichtung schnellstmöglich etwas gegen die Nagetiere unternommen werden.
Bei einer Mäuseplage gelingt Ihnen dies am besten mithilfe von Mäusegift. Jedoch gilt es bei der Anwendung von Giftködern einige Dinge zu beachten. Denn werden Bekämpfungsmassnahmen dieser Art falsch umgesetzt, stellen die Köder nicht nur eine Gefahr für Mäuse und Ratten dar. Auch kleine Kinder sowie Haus- und Wildtiere können durch das ausgelegte Rattengift zu Schaden kommen.
Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Arten von Giftködern auf dem Markt erhältlich sind. Zudem möchten wir Ihnen diverse Tipps für eine sichere Anwendung mit auf den Weg geben und verraten, welche alternativen Methoden ohne chemische Inhaltsstoffe bei einem vereinzelten Aufkommen gute Resultate erzielen.
Wie wirkt Mäusegift und welche Risiken gehen von den verschiedenen Inhaltsstoffen aus?
Es gibt verschiedene Toxine, die dabei helfen, einen Mäusebefall in den Griff zu bekommen. Werden die mit Gift präparierten Köder von den Tieren gefressen, dauert es nicht lange und die Nager verenden. Jedoch sind Mäuse schlaue Gesellen und lernen vom tragischen Schicksal ihrer toten Artgenossen, was dazu führt, dass sie die Giftköder meiden. Genau deswegen werden zur effektiven Ratten- und Mäusebekämpfung mittlerweile hauptsächlich Rodentizide eingesetzt.
Diese werden in folgende zwei Kategorien unterteilt:
Mäuse- & Rattengift der 1. Generation: Produkte der 1. Generation sind im Handel frei erhältlich und dürfen unter gewissen Vorsichtsmassnahmen auch von Privatpersonen gehandhabt werden.
Mäuse- und Rattengift der 2. Generation: Die Verwendung von Rodentiziden der 2. Generation ist professionellen Schädlingsbekämpfern vorbehalten.
Die enthaltenen Wirkstoffe (Antikoagulanzien) sorgen dafür, dass die Nagetiere die Fähigkeit zur Blutgerinnung verlieren und bei Aufnahme des Giftköders nicht sofort sterben, sondern innerhalb von 3 bis 7 Tagen innerlich verbluten. Dies hat den Vorteil, dass die Tiere die Köder nicht mit den toten Mäusen in Verbindung bringen und sich über die Giftköder hermachen. Zu den Mäusegiften der 1. Generation gehören:
Warfarin
Coumatetralyl
Chlorophacinon
Jedoch haben die Nagetiere über die Jahre hinweg eine Resistenz gegenüber den frei verkäuflichen Produkten entwickelt, was sich in der Bekämpfungsrate von Mäusen und Ratten bemerkbar macht. Deswegen ist es immer von Vorteil einen Fachbetrieb zu beauftragen, der vor Ort eine Befallsanalyse vornimmt und professionell gegen das Schädlingsproblem vorgeht.
Da die toxischen Inhaltsstoffe der verschiedenen Biozide nicht nur Mäusen und Ratten gefährlich werden können, sondern ebenfalls für kleine Kinder, Haustiere, Vögel und andere Säugetiere eine Gefahr darstellen, ist bei der Verwendung von Mäusegift Vorsicht geboten. Damit eine unbeabsichtigte Vergiftung vermieden wird, müssen die Giftköder vor dem direkten Zugang von Nicht-Zieltieren sowie unbeteiligten Personen hinreichend geschützt werden. Aber welche Arten von Ködern gibt es?
In welchen Formen ist Mäusegift erhältlich?
Mäusegift ist in unterschiedlichen Formen erhältlich. Bedenken Sie, dass Giftköder immer in verschliessbaren Köderboxen aus stabilen Materialien wie zum Beispiel aus Metall, Hartplastik oder Holz gehängt werden sollten. Somit minimieren Sie die Gefahr, dass es zu unbeabsichtigten Vergiftungen kommen kann.
Folgende Arten von Mäusegift in Form von Ködern hält der Markt für Sie parat:
Blockköder: Wie der Name schon vermuten lässt, werden Köder dieser Art in Block-Form verkauft. In der Regel besitzen sie bereits ein Loch und können sicher in der Köderbox befestigt werden. Zudem verhindern die enthaltenen Bitterstoffe, dass die Köder von anderen Tieren gefressen werden. Beim Präparieren des Giftköders müssen immer Handschuhe getragen werden.
Pastenköder: Pastenköder funktionieren gleich wie Blockköder. Sie werden in die Köderbox eingehängt und locken die Mäuse an. Zudem verhindern Bitterstoffe, dass sich andere Tiere über den Giftköder hermachen. Der Nachteil dieser Köder ist, dass sie noch durchlöchert werden müssen, damit sie von den Tieren nicht verschleppt werden und zur Gefahr für andere Lebewesen werden.
Getreideköder: Getreideköder sind nichts anderes als Getreide, welches mit Gift vermischt wurde und als Granulat angeboten wird. Gleich wie Pastenköder sind diese Köder in Tüten verpackt und können sicher in die Köderbox eingehängt werden. Auch diese Köderart besitzt einen bitteren Geschmack, was die Attraktivität für andere Lebewesen mindert.
Wichtig: Biozide sollten bei einem Mäuseproblem oder bei der Bekämpfung von Ratten immer die letzte Option darstellen. Denn die toxischen Wirkstoffe richten nicht nur einen Schaden in der Umwelt an, sondern stellen bei falscher Anwendung ebenfalls eine Gefahr für den Menschen und seine Haustiere sowie für andere Wildtiere dar.
Gibt es einen Unterschied zwischen Mäusegift und Rattengift?
Da die meisten Produkte die gleichen Wirkstoffe enthalten, wird in der Bekämpfung von Schadnagern zwischen Mäusegift und Rattengift kein Unterschied gemacht. Mit einer Ausnahme. So dürfen Rodentizide, die das Betäubungsmittel Alphachloralose enthalten, erstens bloss in Innenräumen verwendet werden und zweitens nur zur Bekämpfung von Mäusen zum Einsatz kommen.
Bei Aufnahme dieser Mäuseköder fallen die Nagetiere innerhalb kürzester Zeit ins Koma, was dazu führt, dass die Tiere bei Umgebungstemperaturen unter 24 Grad Celsius verenden. Für die Bekämpfung von Ratten sind diese Mittel nicht geeignet und deswegen nicht zugelassen.
Aber was gilt es bei der Anwendung von Mäusegiften zu beachten?
Schädlingsbekämpfung mit Mäusegift: Anwendungshinweise und Sicherheitstipps
Zwar ist Mäusegift der 1. Generation auf dem freien Markt erhältlich und darf für die Bekämpfung von Mäusen und Ratten genutzt werden. Jedoch ist die Anwendung für Privatpersonen auf vorgegebene Bereiche wie auf die Innenräume von Gebäuden sowie auf den direkten Aussenbereich rund um das Haus beschränkt und sollte immer nur bei einem vermehrten Ungeziefer-Aufkommen zum Einsatz kommen. Es ist ebenfalls verboten, gerinnungshemmende Rodentizide als vorbeugende Massnahme oder als Dauerköder zu benutzen.
Folgende Sicherheitsbestimmungen müssen bei der Verwendung von Mäusegift beachtet werden:
Vorsicht Kinder: Das jeweilige Produkt darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
Gesicherte Aufbewahrung: Mäuse- oder Rattengift muss sicher aufbewahrt werden.
Umsichtiger Umgang: Aus Gründen der Sicherheit muss jede unnötige Berührung mit dem Mittel vermieden werden. Achten Sie ebenfalls darauf, dass die Köderstationen nicht in Kontakt mit Zubereitungsflächen, Küchengeschirr oder Lebensmitteln kommen. Beim Gebrauch der Produkte sollten Sie zudem darauf verzichten, nebenbei Nahrung oder Getränke zu sich zu nehmen oder zu rauchen.
Kein Körperkontakt: Damit die Giftstoffe nicht über die Haut in den Körper gelangen, müssen Sie bei der Handhabung von Giftködern Handschuhe tragen. Ebenfalls sollten Sie sich im Nachhinein gründlich die Hände waschen.
Aber nicht nur beim Präparieren der Köderboxen ist Vorsicht geboten. Damit die Vergiftungsgefahr für den Menschen sowie für Haus- und Wildtiere auf ein Minimum reduziert wird, sollten Sie den Anweisungen auf den Giftköder-Verpackungen Folge leisten und die anschliessenden Tipps beachten:
Köderboxen: Bei der Bekämpfung von Ratten und Mäusen mithilfe von Giftködern müssen immer manipulationssichere Köderboxen verwendet werden.
Richtiger und sicherer Standort: Köderboxen sollten immer in der unmittelbaren Nähe von Laufwegen oder in der direkten Umgebung von Nistplätzen sowie Futterquellen aufgestellt werden. Achten Sie ebenfalls darauf, dass Sie die Boxen entweder am Boden oder an anderen Strukturen sicher befestigen.
Warnhinweise: Köderstationen sollten darauf hinweisen, dass sie Rodentizide enthalten und nicht angefasst oder bewegt werden dürfen. Ebenfalls müssen die Bezeichnung des Produkts, die enthaltenen Wirkstoffe sowie die Telefonnummer der Giftzentrale auf der Box vermerkt sein.
Richtige Dosierung: Bedenken Sie, dass bei der Bekämpfung von Ratten grössere Giftköder verwendet werden müssen als bei Mäusen. Der Grund hierfür sind ihre Grösse und das höhere Körpergewicht.
Giftköder sicher präparieren: Lässt die Beschaffenheit der Köder es zu, müssen diese in der Mäuseköderbox gesichert werden. Dies verhindert, dass sie von den Nagern verschleppt werden und eine unbeabsichtigte Vergiftung stattfinden kann.
Nach Bekämpfungsmassnahme Giftköder einsammeln: Konnten Sie sämtliche die Tiere bekämpfen, müssen alle übrig gebliebenen Giftköder wieder eingesammelt und korrekt entsorgt werden. Denn das Gift verliert seine Wirkung nicht und würde ansonsten weiterhin eine Gefahr für andere Lebewesen darstellen.
Aber wie gestaltet sich die Handhabung von Giftködern der 2. Generation und weswegen braucht es für den Umgang einen Sachkundenachweis?
Warum gehört Mäusegift der 2. Generation ausnahmslos in professionelle Hände?
Mäusegift der 2. Generation besitzt eine stärkere Wirkung als jenes der 1. Generation. Dies hat den Vorteil, dass bessere Resultate in der Bekämpfung von Ratten und Mäusen erzielt werden. Folgende Rodentizide gehören zur 2. Generation:
Bromadiolon
Brodifacoum
Difenacoum
Difethialon
Flocoumafen
Aber Achtung! Produkte dieser Giftklasse dürfen nur von professionellen Kammerjägern gehandhabt werden. Denn eine laienhafte Anwendung wäre aufgrund der hochgiftigen Wirkstoffe zu gefährlich und ist deswegen in der Schweiz verboten.
Mäusebekämpfung ohne Gift: Alternative Massnahmen zur Eindämmung eines Befalls
Bei einem leichten Aufkommen von Mäusen empfehlen wir Ihnen, von der Verwendung von Mäusegift abzusehen und zu versuchen, das Schädlingsproblem mithilfe von alternativen Methoden aus der Welt zu schaffen. Dazu finden Sie in diesem Artikel zum Thema "Mäuse bekämpfen" mehr Informationen.
Folgende Möglichkeiten können Sie nutzen:
Lebendfallen: Wie der Name bereits vermuten lässt, werden die Nagetiere mit einer Lebendfalle lebend gefangen und kommen nicht zu Schaden. Wie bei allen Fangmethoden wird auch in dieser Falle an einer speziellen Vorrichtung ein Köder platziert. Beginnt die Maus daran zu nagen, schnappt die Mausefalle zu und das Tier ist gefangen. Damit der Nager keine Qualen leiden muss, sollte er schnellstmöglich wieder freigelassen werden. Der Abstand zum Haus muss mindestens 100 Meter betragen. Ansonsten findet der Schädling schneller den Weg zu Ihnen zurück, als Ihnen lieb ist.
Schlagfallen: Schlagfallen gibt es in verschiedenen Grössen und Ausführungen. Findet die Maus oder Ratte, angezogen vom Köder den Weg in die Falle, schnappt diese unverzüglich zu und das Tier wird durch einen Genickbruch getötet. Damit die Nagetiere nicht unnötig gequält werden, sollten Sie darauf achten, dass die Mausefalle ausreichend Schlagkraft besitzt und der Körpergrösse des zu bekämpfenden Tieres entspricht. Ist dies nicht der Fall, kann ein anderes Körperteil verletzt werden und das Tier geht elendig zugrunde.
Elektronische Fallen: Bei dieser Fangmethode werden Mäuse und Ratten durch einen Stromschlag getötet. Der Vorteil von elektronischen Fallen ist, dass gleich mehrere Mäuse auf einmal bekämpft werden können.
Natürliche Repellents: Repellents vertreiben Mäuse mithilfe ihres Geruchs. Bei regelmässiger Nutzung eignen sie sich ebenfalls als vorbeugende Massnahme. Die natürlichen Sprays enthalten oftmals Geraniol und werden auf die Laufwege der Tiere aufgesprüht.
Buildigo Tipp: Mäusebefall
Bei einem Mäusebefall oder der Sichtung mehrerer Ratten sollten Sie nie lange zögern und schnellstmöglich einen professionellen Schädlingsbekämpfer kontaktieren. Denn aufgrund des riesigen Schadenpotenzials und des gesundheitlichen Risikos, das von den Nagetieren ausgeht, sollte ein Befall so schnell wie möglich aus der Welt geschafft werden.
Mäuse & Ratten bekämpfen mithilfe von Rodentiziden: Darum sollten Sie einen Profi hinzuziehen
Bedenken Sie das bei der Anwendung von Giftködern immer ein Restrisiko für Sie und Ihre Lieben besteht. Denn blutgerinnungshemmende Rodentizide stellen für den Menschen, Haus- und Wildtiere sowie für die Umwelt eine Gefahr dar. Dies gilt besonders dann, wenn die Bekämpfungsmassnahme mithilfe von Gift nicht fachgerecht umgesetzt wird. Deswegen sollten Sie die Mäusebekämpfung durch Giftköder immer einem professionellen Kammerjäger überlassen.
Aufgrund dessen, dass die meisten Mäuse bereits eine Immunität gegen die meisten Gifte der 1. Generation entwickelt haben und eine Anwendung im Garten für Privatpersonen verboten ist, ist das Hinzuziehen eines Profis nicht nur sicherer, sondern ebenfalls effektiver. Denn die Bekämpfung mithilfe von Giftködern im Aussenbereich sowie die Verwendung von Rodentiziden der 2. Generation darf laut Schweizer-Gesetz nur von geschulten Personen durchgeführt und gehandhabt werden.
Fazit
Obwohl Mäusegift nicht nur Nagetieren gefährlich werden kann und bei falscher Anwendung ebenfalls ein Risiko für Kleinkinder, Haustiere und andere Säugetiere darstellt, ist der Einsatz von Gift manchmal unumgänglich. Denn besonders Mäuseplagen oder ein grosses Aufkommen von anderen Nagetieren wie Ratten können oftmals nur noch mithilfe von Giftködern eingedämmt werden. Jedoch sollte der Gebrauch gut überlegt sein und die jeweiligen Mäuseköder sicher platziert werden. Denn nur so können unbeabsichtigte Vergiftungen verhindert werden. Genau aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, bei der Schädlingsbekämpfung mithilfe von Giftködern immer einen professionellen Kammerjäger hinzuzuziehen.