Mäuse bekämpfen: So werden Sie die Schadnager wieder los
In unserem Artikel erfahren Sie, warum ein Mäusebefall zum Problem werden kann und warum es so wichtig ist, gegen die Tiere vorzugehen.
Obwohl Mäuse putzig aussehen, möchte niemand diese kleinen Nagetiere in den eigenen vier Wänden haben. Denn in der Wohnung können die Tiere nicht nur Schäden an Materialien und Hausrat anrichten, sondern auch Lebensmittel verunreinigen. Mäuse können ebenfalls Krankheiten übertragen, was ihre Anwesenheit zu einem beträchtlichen Risiko macht. Deswegen sollten Sie bei den ersten Anzeichen von Mäusen sofort reagieren und etwas gegen diese Schädlinge unternehmen.
Im folgenden Artikel erfahren Sie, warum ein Mäusebefall zum Problem werden kann und warum es so wichtig ist, gegen die Tiere vorzugehen. Zudem erhalten Sie hilfreiche Tipps, wie Sie die Nagetiere identifizieren, welche Möglichkeiten es in der Mäusebekämpfung gibt, wie Sie einem Befall vorbeugen und zu welchem Zeitpunkt Sie besser einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen sollten.
Mäuse im Haus: Darum sollten Sie sie nicht ignorieren
Mäuse gehören zu den Hygiene- und Gesundheitsschädlingen und können materielle Schäden verursachen. Zudem sind die kleinen Nagetiere sehr gebärfreudig und können schnell zur Plage werden. Haben sich Mäuse bei Ihnen Zuhause eingenistet, wird es allerhöchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Denn ab diesem Zeitpunkt werden Mäuse zu Schädlingen und müssen bekämpft werden.
Mäuse als Vorrats- und Gesundheitsschädlinge
Anders als Wühlmäuse, die hauptsächlich im Garten Schaden anrichten, bedienen sich Hausmäuse gerne an unseren Vorräten. Aber nicht nur im Winter suchen sie Unterschlupf in den menschlichen Behausungen, auch in den warmen Monaten des Jahres quartieren sich Mäuse gerne in Häusern ein.
So gelangen die Mäuse in Ihr Haus:
Geöffnete Türen oder Kellerfenster
Spalten im Tür- und Fensterrahmen
Löcher in der Hauswand
Versorgungsleitungen und Kabelkanäle
Aber nicht nur ihre Nagetätigkeit ist mit einem gesundheitlichen Risiko verbunden. Denn haben es sich Nagetiere wie Hausmäuse erst einmal im Haus oder der Wohnung gemütlich gemacht, verunreinigen sie mit ihrem Mäusekot ebenfalls Nahrungsmittel und Oberflächen. Das Problem hierbei ist, dass der Kot der Tiere Viren und Bakterien enthält, welche durch Hautkontakt oder über die Atemwege und Schleimhäute auf den Menschen übertragen werden und schwere Krankheiten auslösen können.
Mäuse als Materialschädlinge
Mithilfe ihrer ständig nachwachsenden Nagezähne nagen die Tiere an allem, was ihnen in die Quere kommt.
Aber nicht nur Kabel-Kunststoffummantelungen haben es den Materialschädlingen angetan, Mäuse können ebenfalls folgende Schäden verursachen:
Schäden an elektrischen Kabeln, die Kurzschlüsse sowie Maschinenausfälle verursachen und sogar Brände auslösen können.
Ausfälle an Servern, Verteilerkästen und Stromkästen.
Frassschäden an Büchern und Akten sowie an Einrichtungsgegenständen.
Aufgrund des beträchtlichen Schadenpotenzials, das von Mäusen ausgeht, dürfen Sie bei den ersten Anzeichen eines Befalls nicht zögern, sondern sollten sofort etwas gegen ihre Anwesenheit unternehmen. Aber anhand welcher Merkmale lassen sich die Nagetiere identifizieren?
Welche Anzeichen deuten auf einen Mäusebefall hin?
Mäuse sind dämmerungs- und nachtaktive Tiere. Zudem sind die Nager sehr scheu. In den menschlichen Behausungen leben sie in Zwischendecken oder anderen Hohlräumen sowie in selten besuchten Bereichen des Hauses wie dem Keller oder Dachboden. Um den Nagern auf die Schliche zu kommen, sollten Sie eine gezielte Suche starten.
Folgende Hinweise enttarnen den Schädling:
Mäusekot: Ein typisches Anzeichen für einen Mäusebefall ist der zwischen 3 und 8 Millimeter grosse spindelförmige Kot der Tiere. Dieser wird vor allem auf den Laufwegen der Nager sichtbar. Sollten Sie auf Kotpillen unterschiedlicher Grösse aufmerksam werden, bedeutet dies, dass sich die Mäuse bereits vermehren.
Schmierspuren: Mäuse sind Gewohnheitstiere und benutzen in der Regel die gleichen Laufwege. Hierbei kommt das Fell der Tiere häufig mit der Oberfläche in Kontakt. Dabei vermischt sich das Körperfett mit aufliegenden Schmutzpartikeln, was dazu führt, dass sie beim Hin- und Herlaufen sogenannte Schmierspuren hinterlassen.
Laufspuren: Besonders in staubigen Bereichen des Hauses wie auf dem Dachboden oder im Keller lassen sich Nagetiere an ihren Fussabdrücken identifizieren. Ob es sich um Wanderratten oder Mäuse handelt, können Sie anhand der Grösse des Abdrucks erkennen. Denn im Gegensatz zu Ratten laufen Mäuse nicht auf ihren Fussballen und sind zudem viel kleiner.
Bissspuren an Kabeln & Gegenständen: Der Geruch von Kunststoff zieht Mäuse magisch an. Deswegen machen sie sich mit Vorliebe an Stromkabel zu schaffen. Ihre Bissspuren lassen sich anhand zwei nebeneinanderliegender Rillen identifizieren.
Angenagte Lebensmittel-Verpackungen: Mit ihrem exzellenten Geruchssinn fällt es den Mäusen leicht den Geruch von Lebensmitteln wahrzunehmen. Mithilfe ihrer scharfen Zähne nagen sich die Tiere dann durch Papier, Karton oder Plastik und hinterlassen dabei typische Frassspuren und verstreute Verpackungsreste.
Unangenehme Gerüche: Mäuse verursachen mit ihren Ausscheidungen, welche sie zur Orientierung nutzen und ihr Revier markieren, einen stechenden Geruch.
Geräusche: Mäuse verursachen beim Laufen in den Zwischendecken und Wänden scharrende Geräusche, die sie besonders in der Nacht, wenn alles ruhig ist, verraten.
Mäusenester: Die Nester der Schädlinge können sich praktisch in jedem Bereich Ihres Hauses befinden. Denn Mäuse sind gute Kletterer und gelangen über Kabelschächte oder über Zwischenwände von einer Etage in die andere. Vorzugsweise halten sich die Mäuse jedoch in ruhigen Bereichen des Hauses auf. Für den Nestbau nutzen sie hauptsächlich zerkleinerte Textilien oder Papier.
Tote und lebende Tiere: Haben Sie lebende oder tote Mäuse in Ihren eigenen vier Wänden entdeckt, ist der Fall klar: Sie haben ein Mäuseproblem. Sollte Ihnen am helllichten Tag eine Maus über den Weg laufen, ist dies ebenfalls ein Indiz dafür, dass die Nagetiere entweder in ihrem Versteck gestört wurden, Nahrungsknappheit vorherrscht oder bereits eine Mäuseplage vorliegt.
Sind Sie sich aufgrund der erwähnten Indizien sicher, dass Sie Mäuse beherbergen, besteht akuter Handlungsbedarf. Zögern Sie die Bekämpfung hinaus, provozieren Sie, dass sich die Tiere ungestört vermehren können und zum Risiko für Ihre Gesundheit und Ihre materiellen Werte werden. Aber wie werden Sie die Nagetiere wieder los?
Mäuse ohne Gift vertreiben: Welche Methoden funktionieren und welche nicht?
Aus Sicherheitsgründen sollten Sie als Laie auf das Auslegen von Gift verzichten, um Mäuse zu vertreiben. Denn die Inhaltsstoffe haben die gleichen toxischen Auswirkungen auf den Menschen, seine Haustiere und andere Wildtiere. Deswegen sollte die Handhabung stets einem Profi überlassen werden. Um Mäuse zu vertreiben, braucht es jedoch nicht immer eine chemische Keule. Denn auch mithilfe mancher Hausmittel können Sie Mäuse auf Abstand halten. Aber welche wirken wirklich?
Mäuse vertreiben mit Ultraschall
Mäuse können mithilfe ihrer Ohren hohe Töne wahrnehmen. Deswegen gibt es diverse Anbieter die spezielle Ultraschallgeräte anbieten, mit deren Hilfe sich die Mäuse vertreiben lassen sollen. Leider gewöhnen sich die Tiere mit der Zeit an die Geräusche und ein Erfolg ist nur von kurzer Dauer.
Mäuse vertreiben mit Gerüchen
Mäuse haben einen ausgeprägten Geruchssinn. Deswegen sollen sie sich mit markanten Gerüchen, wie beispielsweise ätherischen Ölen, Essig, Brennspiritus sowie scharfen Gewürzen wie Chili oder Cayennepfeffer, vertreiben lassen. Hausmittel wie diese müssen im Haus auf den Laufwegen der Tiere verteilt werden und halten die Tiere auf Abstand.
Mäuse vertreiben mit Katzenstreu
Katzen gehören zu den natürlichen Feinden von Mäusen. Deswegen ergreifen sie die Flucht, wenn sie ihren Geruch wahrnehmen. Ein gern genutztes Hausmittel zur Vertreibung von Mäusen ist daher Katzenstreu, das Sie auf den Laufwegen der Mäuse verteilen können.
Buildigo Tipp: Mäuse bekämpfen
Es besteht die Möglichkeit, dass die erwähnten Hausmittel bei einem minimalen Befall einen Erfolg erzielen und Sie die Schädlinge kurzzeitig vertreiben können. Um Mäuse effektiv zu bekämpfen, eignen sie sich hingegen nicht.
Mäuse fangen: Welche Arten von Fallen sind auf dem Markt erhältlich?
Das Schweizer Tierschutzgesetz sowie die Tierschutzverordnung schreiben vor, dass die Tötung von Schadnagern nicht unter Qualen stattfinden darf. Nebstdem dürfen den Nagetieren bei der Bekämpfung keine unnötigen Schmerzen zugefügt werden. Deswegen sollten Sie auf den Einsatz sogenannter Klebefallen, auf denen die Tiere haften bleiben und elendig verenden, verzichten. Denn auch wenn Fallen dieser Art online erworben werden können, sind sie in der Schweiz verboten. Folgende Exemplare können Sie unter gewissen Voraussetzungen zum Fangen von Mäusen nutzen:
Lebendfallen
Lebendfallen sind die tierfreundlichste Methode, um Mäuse zu fangen und danach in einem nahen Waldstück, welches mindestens 100 Meter von Ihrem Haus entfernt liegt, wieder auszusetzen. Denn einen Giftköder benötigen Sie hierfür nicht und das Tier kommt bei dieser Fangmethode nicht zu Schaden. Bestücken Sie die Falle mit etwas Erdnussbutter, Nougatcreme oder mit Nüssen.
Schlagfallen
Schlagfallen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Das Prinzip beruht darauf, das der Maus das Genick gebrochen wird und sie unverzüglich stirbt. Jedoch müssen Sie darauf achten, dass die Falle genügend Schlagkraft besitzt und an die Grösse des Tieres angepasst ist. Denn ist die Mausefalle zu gross kann beim Zuschnappen anstatt des Nackens ein anderes Körperteil verletzt werden, was dazu führt, dass die Maus qualvoll verendet.
Elektronische Mausefallen
Bei einer elektronischen Falle werden die Tiere durch einen elektrischen Schlag getötet. Bei dieser Methode besteht die Möglichkeit, gleich mehrere Tiere zu bekämpfen. Gleich wie bei den zuvor genannten Fallen braucht es auch hier einen Köder, der im Inneren platziert wird und die Schädlinge anlockt.
Wichtig: Herkömmliche Mausefallen eignen sich nur, um einen übersichtlichen Befall einzudämmen und sollten immer entlang der Wände platziert werden. Aber was ist, wenn bereits eine Mäuseplage vorliegt?
Mäuse professionell bekämpfen: Effektive Methoden
Steht fest, dass sich die Nagetiere bereits stark verehrt haben, werden Sie das Problem mit Hausmitteln und herkömmlichen Fallen nicht mehr in den Griff bekommen. Spätestens dann sollten Sie sich professionelle Hilfe in Form eines Schädlingsexperten holen, der vor Ort eine Inspektion durchführt und anhand der Analyse einen individuellen Bekämpfungsplan erstellt.
Für eine effektive Bekämpfung nutzen professionelle Schädlingsbekämpfer oftmals manipulationssichere Köderboxen, die mit einem entsprechenden Giftköder präpariert werden. Der Vorteil dieser Boxen ist, dass sie kein Risiko für Haustiere und andere Wildtiere darstellen. Ausserdem nutzen Experten spezielles Mäusegift, mit dessen Hilfe ein Befall umgehend eingedämmt und die Gefahr einer Mäuseplage sowie die damit verbundenen Konsequenzen in kürzester Zeit aus der Welt geschafft werden.
So beugen Sie einen Befall von Mäusen vor
Sind Sie die unangenehmen Plagegeister endlich losgeworden oder möchten verhindern, dass sich die Schädlinge bei Ihnen einnisten, sollten Sie folgende Präventivmassnahmen in die Tat umsetzen:
Nahrungsentzug: Die Mäuse siedeln sich nur an Orten an, an denen sie genügend Nahrung finden. Damit Sie Mäuse nicht unnötig anlocken, sollten Sie Lebensmittel wie unter anderem Nudeln, Mehl oder Haferflocken in luftdicht verschliessbaren Glasbehältern aufbewahren. Achten Sie ebenfalls darauf, dass eingelagerte Vorräte vor den scharfen Nagezähnen der Tiere geschützt sind. Das Gleiche gilt für Tierfutter und Küchenabfälle. Verwahren Sie das Futter Ihrer Haustiere in einem fest verschliessbaren Metallbehälter auf und achten Sie darauf, dass die Mülltonnen gut verschlossen sind. Abfallsäcke sollten ebenfalls erst am Tag der Müllabfuhr vor die Haustür gestellt werden.
Schaffen Sie Ordnung: Mäuse fühlen sich in einer unaufgeräumten Umgebung wohl. Damit Sie den Nagetieren keinen optimalen Lebensraum bieten, sollten Sie Lagerräume wie die Garage, den Keller oder den Dachboden regelmässig aufräumen und entrümpeln.
Baumängel beheben: Damit die Nagetiere nicht in Ihre Wohnräume eindringen können, sollten Sie Ritzen und Löcher in der Hauswand reparieren und undichte Türen und Fenster abdichten.
Küchenabfälle gehören nicht auf den Kompost: Entsorgen Sie Ihre Küchenabfälle nicht auf einem offenen Komposthaufen. Sie sind ein Futterparadies für Mäuse und sollten durch fest verschliessbare Kompostbehälter ersetzt werden.
Engmaschige Metallgitter an den Kellerfenstern anbringen: Statten Sie Ihre Kellerfenster mit engmaschigen Metallgittern aus. Diese bieten Ihnen zusätzlichen Schutz vor den Eindringlingen.
Sollten sich trotz aller Vorkehrungen Mäuse bei Ihnen angesiedelt haben und es ist Ihnen schleierhaft, auf welchem Wege die Nagetiere in Ihre Wohnräume gelangen konnten, sollten Sie sich Rat bei Expertinnen und Experten holen, die Ihnen mit fachlichen Expertise zur Seite steht.
Fazit
Mäuse vermehren sich in Windeseile und können schnell zur Plage werden. Diese Tatsache ist für den Menschen mit gesundheitlichen Risiken sowie materiellen Einbussen verbunden. Denn die Nagetiere übertragen Krankheiten und richten grosse Schäden an Gegenständen an. Haben sie sich einmal in den menschlichen Umgebungen angesiedelt, lassen sie sich mit herkömmlichen Methoden nur äusserst schwer wieder vertreiben. Da die meisten natürlichen Mittel keine effektiven Ergebnisse erzielen und einfache Mausefallen aufgrund der rasanten Vermehrung auf lange Sicht keine Lösung sind, sollten Betroffene nicht lange zögern und bei Auffälligkeiten einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen.