Kräuterspirale selber bauen: Aufbau, Bepflanzung & hilfreiche Tipps

Frische Kräuter gehören zu einer gesunden Ernährung einfach mit dazu. Zudem peppen sie jedes Gericht mit ihrem einzigartigen Aroma geschmacklich auf und erfreuen das Auge. Bei Liebhabern der guten Küche stehen aromatische Küchenkräuter darum regelmässig auf der Einkaufsliste. Doch leider bleiben bereits geschnittene Kräuter nicht so lange frisch und die Ausbeute in Töpfen ist ebenfalls nicht von langer Dauer.

Gehören Sie zu den Glücklichen, die einen Garten besitzen, dann sind sämtliche Voraussetzungen gegeben, immer die passenden Kräuter im Haus zu haben. Denn Kräuterspiralen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie sind so konzipiert, dass man auf kleinstem Raum die verschiedensten Küchen- und Heilkräuter anbauen kann.

Der folgende Artikel ist gespickt mit ausführlichen Informationen und Tipps und verrät Ihnen, wie Sie eine Kräuterspirale in Ihrem eigenen Garten bauen können und worauf Sie dabei achten sollten.

Kräuterspirale: Definition

Bei einer Kräuterspirale beziehungsweise Kräuterschnecke handelt es sich um ein dreidimensionales Kräuterbeet, bei dem sich die zu bepflanzende Beetfläche spiralförmig nach oben dreht. Der spezielle Grundriss erlaubt es, das Sonnenlicht besser zu nutzen. Im direkten Vergleich mit einem normalen Kräuterbeet können Sie auf einer kleinen Grundfläche verschiedene Klimazonen schaffen und somit den unterschiedlichen Anforderungen von Kräutern gerecht werden.

Kräuterschnecke im eigenen Garten: 10 Gründe, die für eine Kräuterspirale sprechen

Eine Kräuterspirale sein Eigen zu nennen, ist mit mehr als einem Vorteil verbunden. Denn einerseits haben Sie immer die passenden Kräuter im Haus sowie einen wunderschönen Hingucker im Garten und andererseits erweist man der Umwelt einen wertvollen Dienst. Folgende Argumente machen dies deutlich:

1. Mit einer Kräuterspirale stehen Ihnen immer selbst angebaute und frische Kräuter zur Verfügung. Das Geschmackserlebnis ist einzigartig und mit gekauften Küchenkräutern keineswegs zu vergleichen. Zudem können Sie sich sicher sein, dass keine Pestizide verwendet wurden und die Kräuter nicht quer durch Europa gefahren werden mussten. Regionaler und nachhaltiger geht es nicht!

2. Mithilfe einer Spirale können Sie auf kleinstem Raum verschiedene Klimazonen schaffen. Diese Tatsache erlaubt Hobbygärtnern, auf einer begrenzten Fläche eine grosse Vielfalt an Kräutern mit den unterschiedlichsten Ansprüchen bezüglich der Bodenbeschaffenheit anzubauen.

3. Aufgrund der speziellen Spiralform sowie der unterschiedlichen Pflanzebenen werden für sämtliche Arten von Kräutern perfekte Lichtverhältnisse geschaffen. Dies wirkt sich vorteilhaft auf das Wachstum aus.

4. Die verbauten Steine speichern tagsüber Wärme und geben sie in der Nacht kontinuierlich ab. Dies fördert nicht nur das Wachstum einheimischer Gewürzpflanzen. Auch mediterrane Kräuter, die zum Gedeihen viel Wärme benötigen, fühlen sich in einem Klima wie diesem wohl.

5. Intensive Niederschläge sind in der Schweiz keine Seltenheit. Darüber freut sich die Natur, die meisten Kräuter hingegen nicht. Eine Spirale ist so konzipiert, dass übermässiges Wasser in den oberen Regionen schnell abfliessen und Staunässe verhindert werden kann.

6. Eine Kräuterspirale ist ein schöner Hingucker in jedem Garten. Obendrein verströmen die verschiedenen Pflanzen einen atemberaubenden Duft.

7. Mit einer Kräuterschnecke im Garten bieten Sie verschiedenen Insekten wie Bienen und anderen Tieren eine Nahrungsquelle. Somit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung des Artenbestands.

8. Eine Spirale kann mit etwas handwerklichem Geschick auch in Eigenregie gebaut werden.

9. Kräuterschnecken benötigen nicht viel Platz und lassen sich auch in einem beschaulichen Garten realisieren.

10. Eine Spirale lässt sich mit einem Miniteich kombinieren. So schaffen Sie nicht nur ein optimales, feuchtes Mikroklima für die Kräuter und einen optimalen Lebensraum für beheimatete Tiere, sondern ebenfalls einen Ort der Entspannung.

Da wir nun wissen, aus welchen Gründen eine Kräuterschnecke Sinn macht, sehen wir uns nun an, wie Sie diese bauen können.

Kräuterspirale bauen: Welcher Standort ist der richtige?

Die meisten Kräuter benötigen für ein optimales Wachstum ausreichend Wärme und Licht. Dementsprechend sollten Sie für Ihre Kräuterschnecke einen sonnigen und windgeschützten Standort auswählen. Um zahlreiche Pflanzen integrieren und die unterschiedlichen Ansprüche gewährleisten zu können, sollten Sie eine Fläche mit einem Mindestdurchmesser von 3 Metern und eine Höhe von 80 Zentimetern einplanen. Ein kleiner Teich, der die Öffnung der Kräuterspirale bilden kann, sollte zudem nach Süden ausgerichtet sein. So stellen Sie sicher, dass Ihnen in der Saison niemals die Kräuter ausgehen.

Kräuterspirale aus Steinen anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ist der perfekte Standort gefunden, geht es an den Aufbau. Die folgende Schritt-für-Schritt-Bauanleitung erleichtert Ihnen die Umsetzung:

Schritt 1: Stecken Sie mithilfe von Stöcken und einer Schnur die Grundfläche Ihrer Kräuterschnecke ab. Hierbei ist es hilfreich, sich die Form eines Schneckenhauses als Vorbild zu nehmen. Obendrein sollten Sie darauf achten, dass sich die Spirale später nach Süden hin öffnet. Nur so können Sie später jeder Pflanze einen perfekten Standort bieten.

Schritt 2: Nun wird die Erde innerhalb der abgesteckten Fläche spatentief ausgehoben. Haben Sie sich dazu entschieden, am unteren Ende Ihrer Kräuterspirale einen kleinen Teich zu integrieren, dann sollte dieser Bereich circa 40 Zentimeter tief sein.

Schritt 3: Jetzt wird der ausgehobene Bereich mit einer 10 Zentimeter hohen Schicht aus Schotter aufgefüllt. Sie dient als Fundament.

Schritt 4: Im Anschluss wird die Mauer der Kräuterschnecke hochgezogen. Hierfür legen Sie bereits in der ersten Reihe die Form der Spirale fest. Jetzt werden die Steine der Reihe nach aufeinandergestapelt, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Achten Sie beim Aufbau darauf, dass die Fugen versetzt sind. 

Schritt 5: Befüllen Sie die Kräuterspirale mit grobem Schotter. Dieser dient als Drainage und sollte im Mittelpunkt der Kräuterschnecke eine Höhe von 50 Zentimeter vorweisen. Wichtig: Achten Sie beim Auffüllen darauf, dass die Schotterschicht nach aussen hin immer dünner wird. 

Schritt 6: Nun wird die Spirale je nach Zone mit der passenden Erde befüllt. Für die obere Zone empfehlen wir Ihnen, eine Mischung aus 50 Prozent Gartenerde und 50 Prozent Sand zu verwenden. Die mittleren Zonen werden dann mit Erde aus einem Drittel Kompost, Gartenerde und Sand befüllt. Für die Feuchtzone empfiehlt sich Kompost und Gartenerde zu nutzen. Das Mischverhältnis sollte aus gleichen Teilen bestehen.

Schritt 7: Im letzten Arbeitsschritt wird der Teich angelegt. Befüllen Sie hierfür das bereits ausgehobene Loch mit einer Schicht aus 5 Zentimeter Sand. Nun präparieren Sie die Fläche mit Teichfolie und bedecken diese mit einer dünnen Lage Sand. Für die Befestigung der Folie sowie für eine schönere Optik werden jetzt Steine um den Teichrand drapiert. Achten Sie darauf, keine spitzen oder scharfkantigen Steine zu verwenden, welche die Folie beschädigen könnten. Jetzt wird der Teich mit Wasser befüllt und der Uferbereich bepflanzt. Pflanzen, die sich besonders gut eignen, sind Wasserminze, Brunnenkresse oder Sauerampfer.

Kräuterspirale bepflanzen: Diverse Zonen erlauben eine vielseitige Bepflanzung

Geht es an die Bepflanzung, dann sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Achten Sie beim Kauf darauf, kleinwüchsige Sorten zu wählen. Gärtnereien halten diesbezüglich ein breit gefächertes Sortiment parat. Die verschiedenen Kräuter sollten Ihren angestammten Platz dann in der für sie perfekten Zone finden. Diese Bereiche erfüllen die unterschiedlichen Ansprüche beliebter Küchenkräuter:

Wasserzone

Die Wasserzone befindet sich am Fuss der Spirale. Hobbygärtner, die in Ihrem Garten viel Platz haben, können in diesem Bereich einen Miniteich anlegen. Für Kräuter wie Wasserminze, Brunnenkresse, Sauerampfer oder Waldmeister, die mit Staunässe kein Problem haben, ist dieser Standort geradezu ideal.

Feuchtzone

Im unteren Bereich der Kräuterspirale befindet sich die Feuchtzone. An diesem Standort ist die Erde aufgrund von Niederschlag sowie durch den im Giesswasser zugeführten Dünger dauerhaft feucht, humusreich und voller wichtiger Nährstoffe. Aufgrund der abgesenkten Lage sind Ihre Pflanzen in diesem Teil der Kräuterschnecke ebenfalls windgeschützt. Achten Sie darauf, dass die Feuchtzone der Sonne zugewandt ist. Somit schaffen Sie einen lichtreichen Ausgleich zum stetig feuchten Boden. Küchenkräuter, die unter den gegebenen Bedingungen am besten gedeihen, sind Petersilie, Schnittlauch, Sauerampfer, Kerbel und Rauke.

Normalzone

In einem fliessenden Übergang geht die Feuchtzone in die sogenannte Normalzone über. Hier ist der Boden mit weniger Nährstoffen und Feuchtigkeit durchsetzt. Oftmals vollziehen Kräuterschnecken in diesem Bereich einen Bogen, was sich auf die Lichtverhältnisse auswirkt. Richtig ausgerichtet schaffen Sie aber dennoch einen leicht humosen Boden. Für Pflanzen, die ein minimal feuchtes bis trockenes Erdreich sowie einen sonnigen bis halbschattigen Standort bevorzugen, ist dieser Platz perfekt. Kräuter, die Klimazonen wie diese lieben sind Basilikum, Estragon, Dill, Oregano, Liebstöckel, Kümmel, Arnika und Zitronenmelisse.

Mittelmeerzone

Im Bereich der Mittelmeerzone, die sich an der Spitze einer Kräuterschnecke befindet, gedeihen mediterrane Kräuter am besten. Der Grund: Durch die erhöhte Lage werden Küchenkräuter den gesamten Tag von der Sonne geküsst und profitieren von ausreichend Wärme. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Wasser in diesem Bereich schnell durch die Erde sickern kann und somit ein trockenes Klima gewährleistet wird. Für Heil- und Küchenkräuter wie Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei und Majoran, die in ihrer Heimat hinsichtlich Sonne und Wärme wahrlich verwöhnt sind, ist dieses Plätzchen optimal.

Kräuterspirale bauen: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Möchten Sie Ihre Spirale selbst bauen, dann haben Sie die Möglichkeit, sämtliche Baumaterialien zum Bau der Mauern als fertigen Bausatz im Fachhandel zu kaufen. Abhängig von der Steinart sowie der Dimension der Steine sollten Sie hierfür Kosten in Höhe von circa 100 CHF einkalkulieren. Hinzu kommen die verschiedenen Füllmaterialien wie Schotter für die Drainage sowie Sand, Kompost und Erde als nährstoffreicher Boden sowie Ihre Lieblingskräuter. Je nach Dimension Ihrer Kräuterschnecke sowie der Auswahl der Pflanzen verursacht diese Anschaffung nochmals Kosten von etwa 150 und 250 CHF.

Ein gelernter Gartenprofi benötigt für den kompletten Aufbau und die Bepflanzung ungefähr 6 bis 8 Stunden. Entscheiden Sie sich für eine professionelle Ausführung, ist es sinnvoll, für eine konkrete Preisvorstellung einen Fachbetrieb zu kontaktieren. Bei Buildigo können Sie online eine Anfrage abschicken und direkt verschiedene Offerten miteinander vergleichen! Wählen Sie in diesem Formular einfach die Option "Sonstiges" und schreiben Sie in das Kommentarfeld, dass Sie eine Kräuterspirale geplant haben. So bringen wir Sie sofort mit den richtigen Fachpartnern in Verbindung.

Kräuterschnecke DIY bauen oder Profis überlassen?

Damit eine Kräuterspirale stabil ist und nicht nach kürzester Zeit in sich zusammenfällt, benötigen Sie für den Aufbau etwas Fachwissen und handwerkliches Geschick. Damit Sie später von einer beständigen Ernte profitieren können, sollten Sie sich ebenso mit den Vorlieben der verschiedenen Kräuter auskennen.

Während einige Hobbygärtner, die handwerklich begabt sind, diese Aufgabe selbst durchführen können, stellt sie für viele eine Herausforderung dar. Sollten Sie unsicher sein, ob Sie den Anforderungen des Projekts gerecht werden können oder sollte Ihnen die Zeit für den Aufbau fehlen, ist es ratsam, eine professionelle Gartenfirma zu beauftragen.

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Fazit

Eine Kräuterspirale bietet viel Platz auf kleinstem Raum. Sie lässt sich in jedem Garten integrieren und kann mit den unterschiedlichsten Küchen- und Heilkräutern bepflanzt werden. Zudem bieten Spiralen unzähligen Insekten und Tieren einen perfekten Lebensraum und dienen ihnen obendrein als Nahrungsquelle. Umsetzen lässt sich der Aufbau entweder eigenständig, oder mithilfe von Expertinnen und Experten, die Sie beraten und über die erforderlichen Kenntnisse verfügen.

Unsere Gartenprofis stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.