Kleidermotten bekämpfen: So werden Sie die unersättlichen Materialschädlinge los
Kleidermotten sind einmal da, nur noch schwer loszuwerden. In unserem Artikel zeigen wir ihnen, wie es Ihnen trotzdem gelingen kann.
Kleidermotten haben im wahrsten Sinne des Wortes die Kleider des Menschen zum Fressen gern. Bemerkbar macht sich ihre Anwesenheit durch kleine Löcher in Kleidungsstücken und Gebrauchstextilien. Verantwortlich für den Schaden sind jedoch nicht die erwachsenen Falter, sondern ihre gefrässigen Larven.
Haben sich die Tiere erst einmal im Haus oder in der Wohnung eingenistet, ist der Ärger gross. Denn sie fressen sich durch sämtliche Materialien tierischen Ursprungs, die ihnen vor ihre kräftigen Kauwerkzeuge kommen.
Mit den richtigen Massnahmen sind sie dem Schädlingsproblem jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Im folgenden Artikel erhalten Sie hilfreiche Informationen und kluge Tipps, wie Sie einen Mottenbefall erkennen, Kleidermotten bekämpfen und einem Befall vorbeugen.
Kleidermotte: Steckbrief
Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) gehört zur Familie der Schmetterlinge und ist ein Materialschädling. Im direkten Vergleich zu ihren farbenprächtigen Artgenossen sind die Nachtfalter eher unscheinbar. In der Natur halten sich die Insekten gerne in Vogelnestern auf. In den Behausungen des Menschen leben die lichtscheuen Tiere meist im Verborgenen. Ein Befall wird deswegen häufig erst anhand von unzähligen kleinen Frasslöchern auf Textilien tierischen Ursprungs entdeckt.
Die folgenden Merkmale helfen Ihnen dabei die winzigen Insekten zu identifizieren:
Aussehen: Die ausgewachsene Motte erreicht eine Grösse zwischen 4 und 9 Millimeter und eine Flügelspannweite von 12 bis 16 Millimeter. Ihre vorderen Flügel besitzen eine seidig glänzende, strohgelbe Farbe und die Hinterflügel sind graugelb.
Kleidermotten-Larve: Die Raupen werden zwischen 7 und 9 Millimeter lang und haben eine weisslich oder gelbliche Farbe. Die gelbbraune Kopfkapsel besitzt einen schwarzen Rand.
Mottenei: Die cremefarbenen Eier der Weibchen sind circa 0,6 Millimeter gross.
Vorkommen: Kleidermotten bevorzugen warme Umgebungen. Ein Befall kann das gesamte Jahr über stattfinden. Die Flugzeiten der Motte finden zwischen Mai und August statt. In dieser Zeitspanne kommt es daher am häufigsten zu einer Kontamination.
Fortpflanzung: Die befruchteten weiblichen Motten legen auf keratinhaltigen Materialien zwischen 50 und 250 Eier ab. Gleich wie andere Insekten durchlaufen Kleidermotten 4 Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe und Imagines. Die komplette Entwicklung dauert zwischen 65 und 90 Tage.
Aber welche Gefahren gehen von der Kleidermotte aus? Eines können wir Ihnen bereits im Voraus verraten: Die erwachsenen Falter sind nicht für den offensichtlichen Schaden verantwortlich. Sie müssen den winzigen Larven auf die Schliche kommen.
Kleidermotten im Haus: Diese Gefahr geht von den Textilschädlingen aus
Kleidermotten sind zwar keine direkten Krankheitsüberträger. Jedoch können die Materialschädlinge mit ihrem Fressverhalten einen grossen Schaden an Kleidungsstücken und Gebrauchstextilien aus Wolle, Seide und Leder anrichten. Auch Pelze, teure Daunenbettdecken und Teppiche sind vor den unersättlichen Larven der Kleidermotte nicht sicher.
Wird ihre Anwesenheit zu spät entdeckt, können die Schädlinge immense Schäden verursachen. Deswegen sollten Sie bei einem Befall durch das Ungeziefer schleunigst handeln und bei einer fortgeschrittenen Kontamination besser einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen.
Mottenbefall enttarnen: Welche Hinweise deuten auf die Kleidermotte hin?
Die Mottenweibchen legen ihre Eier bevorzugt in der Nähe oder auf Materialien tierischen Ursprungs ab. Denn die winzigen Larven benötigen für ihr Wachstum Keratin, das ein Bestandteil von Tierhaaren ist. Genau diese Nahrung finden die Motten in den Innenräumen und in den Kleiderschränken des Menschen, weshalb sie dort auch am häufigsten anzutreffen sind.
Aber ebenfalls Kleider und Gebrauchsgegenstände wie Teppiche oder Polstermöbel aus Baumwolle, Jute oder Textilien, die aus pflanzlichem oder synthetischem Gewebe bestehen, werden von den unersättlichen Larven der Kleidermotte nicht verschmäht. Denn sie nutzen diese Fasern zum Spinnen ihres Kokons.
Sollten Sie also Falter in Ihrem Haushalt oder im Kleiderschrank entdecken, empfehlen wir Ihnen, als Erstes sämtliche Textilien der erwähnten Herkunft ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Treffen Sie obendrein auf folgende Hinweise können Sie davon ausgehen, dass Kleidermotten bei Ihnen Einzug gehalten haben:
Löcher: Fransige, kreisrunde Löcher in Kleidung und Gebrauchstextilien.
Hinterlassenschaften: Motteneier, weisse Gespinste, Kotkügelchen sowie Larven und Kokonreste auf selten getragenen und eingelagerten Kleidungsstücken.
Konnten Sie die erwähnten Indizien identifizieren, müssen Sie schnellstmöglich mit den passenden Bekämpfungsmassnahmen reagieren. Um die Vermehrung der Schädlinge zu unterbinden, sollten Sie ebenfalls die möglichen Ursachen für einen Mottenbefall kennen.
Fragen Sie sich, aus welchen Gründen sich die Motten gerade bei Ihnen eingenistet haben? Im folgenden Absatz erfahren Sie, welches Lebensumfeld die Insekten lieben.
Welche Ursachen können für die Anwesenheit der Kleidermotten verantwortlich sein?
Kleidermotten werden vom Schweissgeruch des Menschen sowie vom Eigengeruch, der von tierischen Materialien wie von Pelzen, Wolle oder Haaren ausgeht, magisch angezogen. Ins Haus oder die Wohnung gelangen die Insekten oftmals über geöffnete Fenster und Türen oder in kontaminierten Textilien. Aber ebenfalls kleinste Ritzen in Tür- und Fensterrahmen oder beschädigte Stellen in der Bausubstanz nutzen die Tiere, um in die Unterkünfte des Menschen zu kommen.
Haben es die erwachsenen Falter in die Innenräume geschafft, begeben sich die befruchteten Weibchen zuerst auf die Suche nach einem geeigneten Platz für die Eiablage. Für ihren Nachwuchs bevorzugen sie dunkle Orte im Kleiderschrank oder ruhige Bereiche des Hauses wie den Keller, Dachboden und andere Lagerräume, an denen alte Kleidungsstücke oder Gebrauchsgegenstände aufbewahrt werden. Dort legen sie auf verwaisten Materialien tierischen Ursprungs ihre Eier ab.
Bleibt ein Befall unentdeckt, können sich die Kleidermotten ungestört vermehren und breiten sich im gesamten Gebäude aus. Deswegen sollten Sie sämtliche Textilien vor der Einlagerung waschen und diese im Anschluss in Kleidersäcken luftdicht verpacken. Auch regelmässiges Lüften oder eine perfekte Lagerkontrolle Ihrer Kleidungsstücke hindert Kleidermotten daran, es sich allzu gemütlich zu machen.
Folgende Materialien und Umgebungen lieben die Materialschädlinge besonders und sollten daher auf ihre Anwesenheit kontrolliert werden:
Orte: Dunkle Bereiche im Haus oder in der Wohnung mit einer hohen Umgebungstemperatur und geringer Luftfeuchtigkeit.
Materialien: Produkte, die aus Materialien tierischen Ursprungs wie Wolle, Felle, Leder sowie Mischgewebe mit einem Wollanteil bestehen.
Dinge: Decken oder Jacken, die mit echten Daunen gefüllt sind.
Jetzt wissen Sie schon einmal, wo sich die Insekten gerne verstecken. Aber wie werden Sie die nimmersatten Übeltäter wieder los?
Kleidermotten bekämpfen: Diese Massnahmen und Hausmittel vertreiben Motten und beugen einen Befall vor
Das Problem an Kleidermotten ist, dass ihre Anwesenheit erst aufgrund unzähliger Löcher in Kleidungsstücken auffällig wird. In der Regel haben sich die Tiere dann schon so weit vermehrt, dass akuter Handlungsbedarf besteht.
Deswegen müssen Sie umgehend agieren und die folgenden Handlungen in Form von wirksamen Hausmitteln, die obendrein als vorbeugende Massnahme genutzt werden können, in die Tat umsetzen:
Türen schliessen: Räume, in denen ein Mottenbefall festgestellt wurde, sollten geschlossen werden. Somit verhindern Sie, dass die fliegenden Motten sich im gesamten Haus ausbreiten und andere Zimmer kontaminieren.
Befallene Bekleidung entsorgen: Kontaminierte Kleidung, die mit Frasslöchern der Larven übersät ist, sollte sofort in einem gut verschliessbaren Plastiksack entsorgt werden.
Teppiche säubern: Da auch Fussbodenbeläge aus Wolle auf dem Speiseplan der Raupen stehen, sollten Sie diese mit der höchsten Stufe des Staubsaugers vorsichtig reinigen. Achten Sie ebenfalls auf die Entfernung von Tierhaaren, die Ihre vierbeinigen Familienmitglieder in der Wohnung hinterlassen. Das enthaltene Keratin haben die winzigen Mottenlarven nämlich zum Fressen gern.
Schränke & Kommoden putzen: Sämtliche Aufbewahrungsorte, in denen Textilien aufbewahrt werden, müssen ausgeräumt und anschliessend mit Putzessig gesäubert werden. Denn Essig enthält Säure, die den Lebensraum der Motten zerstört und sogar die Larven und Eier abtötet. Vergessen Sie die Kleiderbügel nicht! Denn auch diese werden von den weiblichen Kleidermotten gerne zur Eiablage genutzt.
Eier & Raupen mit Hitze abtöten: Die Motteneier und Larven der Kleidermotte vertragen keine Hitze und sterben bei einer Temperatur von 55 Grad Celsius ab. Daher stehen Ihre Chancen gut, bei einem Waschgang von 60 Grad Celsius die Verbreitung der Motten einzudämmen. Empfindliche Textilien, die nicht gewaschen werden dürfen oder hohe Temperaturen nicht vertragen, sollten in die Reinigung gebracht werden.
Ätherische Öle: Ätherische Öle aus Lavendel und Zirbenholz wirken abschreckend auf Motten. Wischen Sie Ihre Schränke mit dem Öl aus oder verteilen Sie Stoffsäckchen, welche Sie mit getrocknetem Lavendel oder Zirbenholz präparieren in Ihren Kleiderschränken.
Zedernplättchen: Im Gegensatz zu herkömmlichen Mottenkugeln, die mit Paradichlorbenzol getränkt sind und dementsprechend für den Menschen gesundheitsschädlich sind, wirken Zedernplättchen ganz natürlich. Denn ihr Geruch wirkt auf Kleidermotten abschreckend.
Motteneier & Larven mit Kälte abtöten: Auch gegen Kälte ist die Brut der Kleidermotte allergisch. Bei Minusgraden von 18 Grad Celsius sterben die Eier und Larven der Kleidermotten ab. Legen Sie hierfür befallene Kleidung, Decken oder kleinere Gebrauchstextilien luftdicht verpackt in die Tiefkühltruhe.
Kontaminierte Textilien in die Sonne hängen: UV-Licht kann eine optimale Methode zur Bekämpfung der Kleidermotte sein. Um die Tierchen zu eliminieren, müssen Sie an einem heissen Tag Ihre Kleidungsstücke oder Gebrauchstextilien nur für ein paar Stunden dem direkten Sonnenlicht aussetzen.
Ist ein Befall durch Kleidermotten bereits weit fortgeschritten, müssen meistens schwerere Geschütze aufgefahren werden. Aber welche Massnahmen sind effektiv?
Motten bekämpfen: Was ist die beste Wahl?
Chemische Massnahmen für die Bekämpfung von Kleidermotten in Betracht zu ziehen, ist nicht empfehlenswert. Die Umsetzung erfordert fachliche Kenntnisse, die Laien oftmals fehlen. Denn werden die schädlichen Stoffe falsch eingesetzt, kann das für die Bewohner schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen.
Deswegen lassen Sie besser die Finger davon und greifen Sie lieber zu ungefährlichen Methoden, die ebenfalls ein schädlingsfreies Resultat erzielen:
Pheromon-Klebefallen: Mottenfallen funktionieren, indem sie mithilfe eines Sexuallockstoffs die Männchen anziehen. Die adulten Falter bleiben dann auf der Falle kleben und verenden. Pheromon-Klebefallen eignen sich besonders gut zur Befallsanalyse und zur Identifikation von Schädlingen. Da diese Methode allein die Männchen eliminiert und die Weibchen sowie ihre Brut überleben, sollten Sie diese Massnahme nur ergänzend durchführen.
Schlupfwespen: Schlupfwespen sind Nützlinge und gehören zu den natürlichen Feinden von Kleidermotten. Sie legen ihre Eier in jene der Motten ab. Somit verhindern sie, dass neue Larven schlüpfen. Haben sie die Brut des Feindes vernichtet, verschwinden sie ganz von allein.
Chemiefreie Motten-Sprays: Auf dem Markt wimmelt es von Produkten, die ein schädlingsfreies Haus versprechen. Einige davon enthalten jedoch chemische Inhaltsstoffe, die nicht nur der Motte schaden, sondern ebenfalls Allergien bei Menschen oder Haustieren auslösen können. Deswegen sollten Sie sich immer für ein Biozid entscheiden, das Schädlinge mithilfe von natürlichen Inhaltsstoffen aus Ihrem Haushalt vertreibt.
Aber wann ist die Zeit gekommen, um einen Profi hinzuzuziehen?
Kleidermotten bekämpfen: Jetzt muss ein Experte ran
Sollten die erwähnten Methoden keinen Erfolg erzielen, dürfen Sie nicht zögern und sollten sofort einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren. Denn ohne einen Profi an Ihrer Seite provozieren Sie eine Plage, deren finanzieller Schaden ein unermessliches Ausmass annehmen kann.
Bei Buildigo finden Sie Schädlingsbekämpfer in Ihrer Umgebung, die das Mottenproblem professionell aus der Welt schaffen. Sind Sie betroffen und merken, dass Sie den Mottenbefall allein nicht in den Griff bekommen? Dann stellen Sie am besten noch heute eine unverbindliche Anfrage, lassen sich einen Kostenvoranschlag erstellen und geben das Schädlingsproblem in versierte Hände.
Fazit
Kleidermottenlarven können einen immensen Schaden an Materialien tierischen Ursprungs anrichten. Aufgrund ihrer Lebensweise werden die Insekten meistens erst dann entdeckt, wenn ein Befall bereits weit fortgeschritten ist. Wird nicht sofort reagiert, können die Materialschädlinge sich in kürzester Zeit im gesamten Haus verbreiten und zur regelrechten Plage werden. Eine Kontamination dieser Art kann dann nur noch durch einen Kammerjäger aus der Welt geschafft werden.